Solingen | 01.03.2019
Stress lass nach: Eine Übersicht
Den Begriff Stress hört man an so vielen Stellen. Manchmal kann man fast den Eindruck gewinnen, dass er „inflationär“ verwendet wird: „… ich bin im Stress, keine Zeit“, „… hab total Stress auf der Arbeit“, „… die Kinder sind grad total stressig“, „… meine Eltern stressen voll rum“, „… ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll vor lauter Stress“, „ … und und und …“. Das liegt möglicherweise daran, dass das Thema Stress so unglaublich vielschichtig ist.
Da ich es gerne strukturiert mag, bringe ich mal eine gewisse Systematik rein.
- Man kann sich mit dem Thema auf psychologischer Ebene befassen. Hierbei kann man grob zwei Schwerpunkte unterscheiden:
- Welche Ereignisse, Situationen oder Begebenheiten lösen eigentlich diesen Stress aus?
- Wirkt das bei allen gleich? Oder gibt es Personenmerkmale oder Eigenschaften die besonders „anfällig“ für Stress sind?
- Man kann sich dem Thema auch physiologisch, also medizinisch nähern und landet dann ganz schnell bei dem Hormon Cortisol, das eine wichtige Rolle bei vielen Erkrankungen spielt. Damit ist die Verbindung und Erklärung hergestellt, wie Stress zu den vielen sogenannten psychosomatischen Erkrankungen führen kann, diese begünstigt oder den Verlauf bestimmt.
- Man kann sich auch „philosophisch“ mit dem Thema Stress auseinander setzen und kommt dann zum zentralen Wesen im Umgang mit Stress. Vielleicht kennst Du diesen Spruch. Er ist auf vielen Postkarten zu finden:
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
- Die unterschiedlichen Stresstheorien, wie z.B. von Selye oder Lazarus, sind Erklärungsversuche, wie und wann aus Stressoren (Stress auslösende Situationen) eine Stressreaktion entsteht.
- Und man kann sich mit den vor Stress „schützenden Faktoren“ beschäftigen, z.B. Entspannungstechniken wie Selbsthypnose, Achtsamkeit oder ähnliches … und landet dabei wiederum in allen Bereichen. Denn Entspannung hat sowohl Auswirkungen auf die Psyche als auch auf den Körper.
Also ganz schön komplex, dieser Stress! Und es lohnt sich, damit auseinander zu setzen, um die persönlichen Risikobereiche zu erkennen und damit zu verstehen, wo etwas verändert werden kann. Der nächste Beitrag setzt sich mit der psychologischen Ebene von Stress auseinander. Du darfst gespannt sein!
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