Die Diagnose Krebs kommt meist völlig unerwartet. Das ganze Leben scheint aus den Fugen zu geraten und nichts ist mehr so wie es war. Unsicherheit, viele Arztbesuche, Untersuchungen und Warten auf Ergebnisse, Termine und Therapien prägen diese erste Zeit. Und es tauchen immer wieder Fragen auf, wie z.B. „Wo soll ich die Operation durchführen lassen?“, „Ist das die richtige Entscheidung?“, „Ist das die richtige Therapie?“, „Kann ich meinem Arzt vertrauen?“ und natürlich auch die Frage nach dem „Warum trifft es gerade mich?“ oder „Was habe ich nur falsch gemacht?“
Für viele Menschen ist das eine sehr schwierige und belastende Zeit. Neben dem Körper leidet dadurch auch die Psyche.
Gerade zu Beginn einer Krebserkrankung kann sich ein Gefühl von seelischer Überforderung einstellen. Angst vor der Zukunft, Hilflosigkeit den möglichen Folgen einer Therapie gegenüber, aber auch Trauer und Wut sind kennzeichnend für diese Zeit. Manche Betroffene erleben diese Gefühle auch erst nach Beendigung der Therapie, wenn sie nach all den Terminen der Behandlung, sei es Chemotherapie oder Bestrahlung, zur Ruhe kommen. Auch die folgenden Kontrolluntersuchungen können die Krebserkrankung und die damit verbundenen Ängste und Gefühle immer wieder ins Bewusstsein rufen.
Dies sind im Grunde normale Reaktionen auf eine außergewöhnliche Herausforderung. Das Ausmaß der Symptome, bzw. der Leidensdruck kann ein Hinweis darauf sein, ob Sie psychologische Hilfe bei Ihrer Krebserkrankung in Anspruch nehmen sollten.
Psychoonkologische Unterstützung kann in jeder Phase der Erkrankung sinnvoll und hilfreich sein. In diesem Video, von WDR Lokalzeit Bergisches Land, wurde ein Beitrag über die spezielle ambulante Versorgung von schwerstkranken Patienten in Wuppertal gezeigt (sogenannte SAPV). Im hier gezeigten, anschließenden Interview geht es um meine Erfahrung mit Krebspatienten und deren Angehörigen in der Endphase der Erkrankung, dem Wunsch zu Hause sein zu können, das Sprechen über das Thema Sterben und wie ich als Psychoonkologin helfen kann.